Johann Wolfgang Goethe | Deutsches Nationaltheater Weimar | 2014
Dramaturgie: Beate Seidel
Musik: Jens Dohle
Bühne: Daniel Unger, Martin Miotk
Kostüm: Andy Besuch
Fotos: Luca Abbiento
»Hat da jetzt einer den Klassiker zertrümmert und den Denkmaldichtern die Papiertüte über den Kopf gestülpt, damit sie das Elend nicht mit ansehen müssen? Mitnichten, steht (fast) alles so im Text: von den derben Szenen bis zum Ränzel, das der Fuchs sich aus der Bärenhaut schneidert.
Das selbstironisch dargebotene Spektakel ist ein großer Spaß – hat aber auch den Effekt, dass da, wo es ernster zugeht, alle nur darauf zu warten scheinen, bis der Bär endlich wieder einen auf den Kopf kriegt.«
Lavinia Meier-Ewert, Thüringer Allgemeine
»Mit zahlreichen, selbstironischen Slapstick-Einsätzen und pfiffigen Film-Anleihen, mit erzählerisch-musikalischen Geleitstücken eines Musiker-Erzählers (Jens Dohle), volksnahem, manchmal leicht ins Platte abrutschendem Humor und jeder Menge Kunstblut spielt sich das erschreckend unerschreckende Fabelwesen Reineke in die Herzen der Zuschauer. Und adelt sich selbst schließlich ganz frech mit dem Lorbeerkranz, den Ernst Rietschels Dichter-Denkmal krönt. Kurz bevor ein tosender Applaus aus dem Publikum bricht und das Stück mit „Amen“ beschließt. Ein launiges Ende für ein nicht minder launiges Versepos.
Kein schweres Lehrstück, das alleine auf einen Hofstaat von anno dazumal abzielt hat Regisseur Weise für das Weimarer Sommertheater inszeniert. Sondern ein zeitloses, überdrehtes und kurzweilig-rasantes Sozialspektakel mit hinreißenden Kostümen (Andy Besuch) und sieben umwerfenden Darstellern. Chapeau!«
Luise Schendel, Thüringische Landeszeitung